Immerwährender Reichstag


Regensburg war ein wichtiges Zentrum schon des Ostfränkischen Reichs gewesen, in dem auch immer wieder Reichstage abgehalten wurden. Ab 1594 waren die Reichstage nur noch im Reichssaal des Regensburger Rathauses abgehalten worden. 1663 wurde der Reichstag schließlich nicht mehr aufgelöst, womit er zum Immerwährenden Reichstag wurde. Im Immerwährenden Reichstag tagten nicht nur die Fürsten des Heiligen Römischen Reiches, sondern in der Regel Gesandte aus ganz Europa. Der Kaiser selbst wurde dabei meist durch kaiserliche Prinzipalkommissare vertreten.

1748 wurde der kaiserliche Generaloberpostmeister Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis zum Prinzipalkommissar ernannt und verlegte aus diesem Grund die Residenz seiner Familie von Frankfurt nach Regensburg. Architektonisches Zeugnis der Zeit des Immerwährenden Reichstags sind die zahlreichen Gesandtschaften in der gleichnamigen Straße in Regensburg. Der wirtschaftliche Nutzen für die Stadt war aber gering, da die Gesandten weder zoll- oder steuerpflichtig waren. Die politische Lage in der Stadt selbst war zu dieser Zeit recht kompliziert. Neben der Reichsstadt gab es weitere reichsunmittelbare Kräfte in Regensburg, nämlich das Hochstift Regensburg des Regensburger Bischofs sowie die Reichsklöster St. Emmeram, Niedermünster und Obermünster. Dazu kamen Sonderrechte des Kaisers und der auf dem Reichstag tagenden Fürsten.

Ende des 18. Jhs. wurde die Stadt von schweren innenpolitischen Auseinandersetzungen erschüttert, als vor dem Hintergrund eines drohenden Finanzkollapses der Stadt Vertreter der Bürgerschaft und des Magistrats den Geheimen Rat der Stadt (das eigentliche Regierungsorgan) wegen Misswirtschaft und Verfassungsbruchs mit Erfolg vor dem Reichshofrat in Wien verklagten. Der Kaiser verordnete eine punktuelle Revision der Stadtverfassung und gewährte Regensburg – zum Schaden der städtischen Gläubiger – ein Schuldenmoratorium, das den Kollaps des Stadtstaates abwendete.

Im Jahr 1800 nahm die siegreiche französische Armee in Regensburg Quartier und legte der Stadt hohe Kontributionsforderungen auf, die die Stadtfinanzen vollends ruinierten.









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