Christentum
Im Jahr 739 stiftete der Heilige Bonifatius das Bistum Regensburg. In der Folgezeit wurden zahlreiche Klöster gegründet. Regensburg stand mit Cashel, Irland, in engem kulturellen Austausch. Dort wurden Geistliche ausgebildet, die später nach Regensburg kamen.
Die Stadt wurde 1245 reichsunmittelbar und führte ab 1528 die Reformation ein (am 15. Oktober 1542 war die erste öffentliche Abendmahlsfeier). Da im Stadtgebiet jedoch weiterhin der katholische Bischofssitz und viele Klöster verblieben, die nicht zur Reichsstadt selbst gehörten, blieb das katholische Bekenntnis in der Stadt weiterhin vertreten und wurde durch zahlreiche Zuwanderungen zum vorherrschenden Bekenntnis.
Das Bistum Regensburg war zunächst der Erzdiözese Mainz, später dem Erzbistum Salzburg unterstellt. Auch wenn durch Pfründehäufung Regensburg oft der persönlichen Anwesenheit seines Oberhirten entbehrte, so gibt es seit der Canonischen Errichtung des Bistums eine nur durch die Ernennungsmodalitäten geringfügig unterbrochene Folge der Regensburger Bischöfe bis heute.
1542 konvertierte zwar der Rat der Stadt zum Protestantismus, jedoch verblieben die katholischen Reichsstände in Regensburg. Auch die Mehrheit der Bevölkerung blieb katholisch. Diese Konfessionsmischung war neben der Nähe zum kaiserlichen Wien einer der wesentlichen Gründe für die Ausrufung des Immerwährenden Reichstages nach Regensburg. Die Stadt war eines der wenigen Territorien im Reich, in dem beide Konfessionen zusammentreffen konnten.
Bis zum Reichsdeputationshauptschluss 1803 war an den erzbischöflichen Stuhl von Mainz das Amt des Reichserzkanzlers gebunden. Dies war 1803 Carl Theodor Anton Maria Reichsfreiherr von Dalberg. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss wurden die Mainzer Rechte nach Regensburg übertragen, Dalberg wurde Erzbischof von Regensburg, was er bis zu seinem Tod 1817 blieb. 1817/1821 wurde das Bistum Regensburg neu umschrieben und der Kirchenprovinz München und Freising unterstellt. Das Bistum Regensburg ist das flächenmäßig größte bayerische Bistum mit 14.665 Quadratkilometern und setzt sich aus 33 Dekanaten zusammen. Die 24 Pfarrgemeinden und 4 weiteren Seelsorgestellen der Stadt Regensburg gehören innerhalb des Bistums zum Dekanat Regensburg, das mit den Dekanaten Laaber, Alteglofsheim, Donaustauf und Regenstauf die Region Regensburg bildet.
Die protestantischen Gemeinden wurden nach Einführung der Reformation von einem Superintendenten geleitet. Als Kirchenverwaltungsbehörde bestand ein Konsistorium. Nach dem Übergang an Bayern 1810 wurden die Gemeinden Teil der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Die sieben Regensburger Gemeinden gehören innerhalb dieser Landeskirche zum Dekanat Regensburg im gleichnamigen Kirchenkreis. 1970 waren etwa 80 % katholisch und 15 % protestantisch. Aufgrund von Zuwanderung und Kirchenaustritt sank die Zahl auf 60 % zu 15 %.
Im Bereich der Freikirchen bestehen in Regensburg heute Gemeinden der Adventisten, der Baptisten, der Mennoniten (seit 1820) und der Methodisten sowie eine pfingstlerische Freien Christengemeinde und eine Freie Evangelische Gemeinde.
Daneben existiert in Regensburg eine alt-katholische Pfarrgemeinde sowie eine russisch-orthodoxe Gemeinde mit der Maria-Schutz-Kirche im Stadtpark.
Während seiner sechstägigen Pastoralreise durch Bayern im Jahr 2006 verbrachte Papst Benedikt XVI. drei Tage in Regensburg. Dabei feierte er auf dem am südlichen Stadtrand gelegenen Islinger Feld zusammen mit etwa 230.000 Menschen die Heilige Messe. Außerdem hielt er an der Universität eine in der Folge von islamischer Seite kritisierte Vorlesung und feierte im Dom eine ökumenische Vesper mit hohen Vertretern der evangelischen und orthodoxen Kirche.
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